Wanderer – Ausstellung · 22.03.–26.04.2024

Don’t think you’ll get away with it! Pictures from the intermediate world, 05.2023

AUSSTELLUNG
22. März–26. April 2024
Bahnhofstraße 12 · 58452 Witten

Peter Hoffmann kreiert mit Hilfe von KI-Software (Künstliche Intelligenz) archaisch anmutende, schamanistische Motive. Diese Motive werden in Steuerbefehle für einen Zeichenroboter umgewandelt. Der Roboter zeichnet dieses mit diversen Stiften (Kugelschreiber, Gel- und Filzstiften etc.) auf natürliche Trägermaterialien (Holz, Papier etc.). Durch die Wahl dieser Technik entzieht sich der Künstler nahezu vollständig dem künstlerischen Prozess. Er wird zum Entscheider und Beobachter. In dieser Position begibt er sich auf die Ebene des reinen Betrachters.

Hierbei kommt der Künstler an die Grenze seiner selbst mit der Fragestellung:

Was mache ich? Was ist das? Wo kommt das her?
Die andere Wirklichkeit.

Foto: Lara Quell

Der Künstler als Mediator zwischen den Welten
Künstliche Intelligenz greift auf vorhandene Daten, Bilder, Formulierungen und Denkprozesse zurück. Sie ist in der Lage, in kürzester Zeit erstaunlich komplexe Ergebnisse zu erzielen. Mit Hilfe von neuen Bildverfahren, 3D-Druck, Fotos, Videos, geschriebenen oder gesprochenen Texten kann KI die Welt durchdringen und gestalten. KI kann auch zunehmend menschliche Eigenschaften wie Emotionen, Spontaneität und Willenskraft simulieren. Man kann argumentieren, dass KI über blitzschnelles, fast übermenschliches Wissen verfügt. Es fehlt ihr jedoch der freie Wille sowie das moralische und ethische Urteilsvermögen. KI kennt weder Angst noch Zweifel und ist nicht in der Lage, ihre eigenen Gedanken und Handlungen kritisch zu reflektieren und zu revidieren. Da es in der KI kein Unbewusstes gibt, kann sie nicht in mehreren Ebenen träumen oder im menschlichen Sinne kreativ werden. Es sei denn, sie wurde so programmiert, dass sie dies perfekt simuliert. Welche Herausforderungen und Chancen sehen die Künstler im Umgang mit KI? Was erwarten sie von ihr? Welche neuen, bisher undenkbaren ästhetischen Erfahrungen können mit KI gemacht werden? Und welche Erkenntnisse lassen sich für Kunst und Leben in einer immer komplexer werdenden Wirklichkeit gewinnen?

Wanderer
In dem Kunstprojekt „Wanderer“ setzt sich Peter Hoffmann mit dem Thema Migration auseinander. Die innere und die durch äußere Umstände bedingte.

In der heutigen globalisierten Welt ist Migration ein allgegenwärtiges Thema, das sowohl durch innere als auch durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird. Diese Bewegungen von Menschen, ob erzwungen oder freiwillig, bringen komplexe soziale, kulturelle und politische Dynamiken mit sich. Dieses Kunstprojekt lädt dazu ein, Migration aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die Vielschichtigkeit dieses Phänomens zu erforschen.

Einerseits wird Migration häufig mit negativen Assoziationen verbunden. Menschen sind aufgrund von Konflikten, Armut oder Umweltkatastrophen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Sie überqueren Grenzen unter gefährlichen Bedingungen, werden diskriminiert und finden sich oft in prekären Lebensumständen wieder. Diese Erfahrungen können zu Traumata, Verlusten und Entwurzelung führen, die tiefe Narben hinterlassen.

Andererseits ermöglicht Migration den Austausch von Ideen, Kulturen und Perspektiven, bereichert Gesellschaften durch Vielfalt und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Menschen, die migrieren, bringen oft wertvolle Fähigkeiten und Talente mit, die ihre neuen Gemeinschaften bereichern. Durch die Bewältigung von Herausforderungen entwickeln sie Resilienz und stärken ihren Überlebenswillen.

Binnenmigration ermöglicht persönliches Wachstum, Selbstfindung und Transformation. Wir verlassen die Komfortzone unserer Gewohnheiten und Überzeugungen, um neue Horizonte zu entdecken. Auf dieser Reise finden wir zu uns selbst, entdecken verborgene Stärken und entwickeln eine tiefere Verbindung zu unserem inneren Wesen.

In dem Kunstprojekt „Wanderer“ werden die Facetten der Migration durch verschiedene künstlerische Ausdrucksformen erforscht. Fotografie, Malerei, Plastik, Videoinstallationen und Performancekunst werden eingesetzt, um die Komplexität und Vielfalt von Migrationsgeschichten einzufangen.

Es wird ein Raum für Reflexion und Dialog geschaffen, in dem die Besucher ermutigt werden, ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.

Durch die künstlerische Auseinandersetzung mit Migration möchten wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Empathie zu fördern und Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Denn letztlich sind wir alle Teil dieser grenzenlosen Bewegung, die die Geschichte und Zukunft unserer Welt prägt.